… Das war meine Antwort auf die Frage, was ich mir später im Leben wünsche! Damals war ich drei Jahre alt. Ich muss soeben schmunzeln – verdreh die Augen und schüttel gleichzeitig mit dem Kopf und denke dabei: „Hätte ich doch nur die Möglichkeit meinem damaligen „ICH“ ein paar Geschichten ins Ohr zu flüstern, ein paar gute Tips mit auf dem Wege zu geben und vor der böse Herzkönigin zu warnen.“
Vielleicht wäre dann alles nicht so gekommen, wie es gekommen ist.
Eines steht an dieser Stelle definitiv fest: Wäre ein Pferd zuerst da gewesen, hätte dieses mich in jedem Fall gewarnt… sogar ein möglicher Apfelbaum hätte sich in irgendeiner Form bemerkbar gemacht 😉

Aber alles auf Anfang zurück
Was mein Mann betrifft, ist dieser in Hamburg Bramfeld groß geworden – ein Großteil seiner Kindheit hat er mit seinen Eltern & seinem großen Bruder in einem kleinen, aber sehr feinen Reihenhaus verbracht. Seine Eltern wohnen übrigens immer noch dort. Was mich betrifft, so bin im Ruhrgebiet in der 2017 „als die neue grüne Hauptstadt in Europa“ gekürte Stadt Essen geboren und mit meinen Eltern und drei „kleinen“ Brüdern in einer Wohnung aufgewachsen.
Nachdem ich zu meinem Mann, zum damaligen Zeitpunkt noch Freund, nach Hamburg gezogen bin, stand für uns beide fest, dass wir früher oder später ein Eigenheim besitzen möchten. In erster Linie galt dieser Plan zur Altersvorsorge. Selbstverständlich hat man bei dem Gedanken an ein Eigenheim noch weitere Aspekte im Kopf die solch eine Entscheidung bestärken.
Diese variieren natürlich sehr stark von Person zu Person und werden von den individuellen Motiven, Träumen, Vorstellungen, Bedürfnissen und Gedanken eines jeden einzelnen gesteuert.
Bei mir war es der Traum, mich in der Gestaltung einzelner Räume kreativ ausleben zu können, der Gedanke daran, nach einer Dienstreise nach Hause zu kommen und entweder seine Ruhe oder wahlweise, ohne Bedenken, die Musik bis zum Anschlag aufzudrehen zu können, das Bedürfnis, in Schwierigen Zeiten sein Zuhause als Zufluchtsort zu haben, an dem man sich beschützt und sicher fühlt und komplett seine Privatsphäre geniessen kann und nicht zuletzt genügend Platz zu haben, wenn meine Family aus Essen zu Besuch kommen sollte.
Bei meinem Mann hingegen sind es eher Motive gewesen, die sich auf Gewohnheiten bzw. „auf die Gute alte Zeit“ zurückführen lassen. So hat sich bei den ersten Besichtigungsterminen bereits sehr schnell herauskristallisiert, dass er sich in anderen Stadtteilen, außer in Bramfeld, nicht unbedingt wohl fühlt.
Es ist dann so gekommen, wie es kommen sollte
Schlussendlich haben wir exakt 100 Häuser entfernt von dem Elternhaus meines Mannes ein Grundstück mit Altbestand gefunden.
„Sein altes Revier halt“! – indem er als kleines Kind mit seinem BMX Fahrrad die Welt unsicher gemacht hat, als Jugendlicher mit seinen Freunden nur Unfug im Kopf hatte und wo sich jetzt gerade alles wieder anfängt zu wiederholden! Da genau hier, in seinem „alten-und-nun-wieder neuem“ Revier, auch all seine alten, immer „da gewesenen“ Freunde, sich wieder zurück angesiedelt haben oder in die Häuser ihrer Eltern gezogen sind.
Das Grundstück wurde mit zwei weiteren Familien gekauft, da es schlichtweg unmöglich gewesen wäre, ein Grundstück von dieser Größe alleine zu finanzieren. Auf dem hinteren Teil des Grundstückes sollte ein Einfamilienhaus für die eine Familie entstehen. Mit der anderen Familie planten wir auf der vorderen Grundstücksseite die Errichtung eines Doppelhauses.
Wir waren so voller Vorfreude – wir malten uns zu diesem Zeitpunkt fantastische Geschichten von einem Richtfest, Wasserschlachten mit Nichten und Neffen, von Grillabenden im Garten – und so weiter und sofort und „wat weiß ich nicht noch alles“ aus!
… alles hätte so määääääääääääääärchenhaft sein können…
zu diesem Zeitpunkt hatten wir aber,
"noch nicht die Rechnung mit der "bösen Herzkönigin" gemacht."
Nach dem Kauf des Grundstückes ging es darum, einen Bauträger zu finden, der unseren Traum, vom eigenen Haus, auch in die Tat umsetzen sollte.
Durch unsere Freunde die zum damaligen Zeitpunkt seit 3 Jahren in ihrem Häuschen lebten, bekamen wir eine Empfehlung ausgesprochen. Dieser Empfehlung gingen wir nach und ließen uns dort ein Angebot kalkulieren. Da mein Mann und ich an dieser Stelle aber auch bereits klare Vorstellungen, hinsichtlich der Ausstattung hatten, und all dieses nicht ganz in unser Budget passte, zauberte unser Berater, der sich zum damaligen Zeitpunkt selbstständig machen wollte, noch ein „Ass aus seinem Ärmel“. Er empfahl uns, unter „vorgehaltener Hand“, eine weitere Firma, welche noch recht „frisch“ auf dem Markt unterwegs war.
Wir recherchierten, besuchten die Firmen, schauten uns Musterhäuser an und lasen Rezensionen.
Im Anschluss daran, kamen wir zum Entschluss, dass beide Firmen „gleich gut“ sind. Seriöses auftreten, gute Rezensionen, Materialauswahl identisch…
… und so entschieden wir abschließend anhand des „Preis-Leistungs-Verhältnis“… und zwar für Firma „B“ – einem Generalbauunternehmer – „der bösen Herzkönigin“. Ich denke, so würde jeder an dieser Stelle handeln.
Bevor die „tatsächliche“ Vertragsunterzeichnung des Bauvertrages stattfand, haben wir aufgrund von unseren individuellen Anpassungen der Räume, des Aussenmauerwerkes, der Innenausstattung wie z.B. – eine Fussbodenheizung im Keller etc. eine „Handvoll“ Vorverträge/ Angebote, Absichtserklärungen etc. bei dem „unabhängigem Berater“ unterschrieben – bis dato aber noch nicht den eigentlichen Bauvertrag. Die jeweiligen Unterschriften waren nur einseitig, eine gegengezeichnete Version des Generalbauunternehmens gab es zu keinem Zeitpunkt!
Hallo Leute, ich weiß, normalerweise hätten an diesem Punkt unsere Warnsignale leuchten müssen… taten sie aber nicht. Rückblickend betrachtet weiß ich, dass die Euphorie, die Vorfreude die bereits ausgemalten Geschichten hinsichtlich eines Eigenheimes einfach zu dominant waren… wir waren in all unseren Vorstellungen verliebt….
…Nun gut, am 03.01.2018 war es dann endlich soweit. Mein Mann & ich fuhren zur Vertragsunterzeichnung in das Büro der „bösen Herzkönigin“. Wir bekamen einen Vertag vorgelegt, welchen wir unterschreiben sollten. Dieser Vertrag war bereits in „grün„, seitens der „bösen Herzkönigin“, auf den 29.12.2017 vordatiert/ rückdatiert (merkt Euch das – dieser Passage werde ich bei Zeiten, eine eigene Geschichte widmen) und unterzeichnet gewesen. Ich machte mir die Arbeit und begann den Vertrag durchzulesen. Der Vertrag stimmte nicht exakt mit unseren bisherigen Übereinkünften, die wir mit dem „unabhängigem Berater“ getroffen hatten überein.
So hatten wir zum Beispiel das Zahlungsziel von 7 auf 10 Tage erweitern lassen, eine Fußbodenheizung im Keller bereits als Mehrleistung hinzugefügt, welche auf einmal durch Ventilheizkörper ersetzt wurde – auch die in den Vorverträgen bereits mit 9.000 EUR berechnete „Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung“, sollte laut diesem Vertrag zwar im KG aufgestellt werden, allerdings dort nicht mehr über Deckenauslässe installiert werden. Eine Installation sollte nur noch im EG über Deckenauslässe und im OG über Rohrkästen erfolgen.
Was das Zahlungsziel anging, „zückte“ die „bösen Herzkönigin“ ihren Stift – (da war er übrigens wieder … der „grüne Stift“) – strich die 7 durch und notierte handschriftlich eine 10. Die Fußbodenheizung wurde ebenfalls handschriftlich ergänzt. (Auch wenn dieses erst bei einem zweiten Termin zustande kam, da an diesem Tage versäumt wurde, das separate Vertragswerk „Ausbaupaket/ Keller, nach unseren bisherigen Übereinkünften, für uns aufzustellen). Was aber die Installation der Lüftungsanlage/ Deckenauslässe im KG anging, kam es zu einer Diskussion.
Aufgrund der Tatsache, dass wir bislang ausschließlich „diese Vorverträge“ unterzeichnet hatten, welche niemals gegengezeichnet wurden, mussten wir nun an dieser Stelle, wohl oder übel „in den sauren Apfel beißen“ und entweder im KG auf eine Lüftung verzichten oder die nun zusätzlich geforderten 2.800 EUR Mehrkosten tolerieren .
Da wir aufgrund meiner Selbstständigkeit im KG, Büroräume geplant hatten und dementsprechend eine Lüftung, hier für sinnvoll hielten, entschieden wir uns für die 2. Variante. + 2.800 EUR.
Das war übrigens Zeitpunkt an dem ich persönlich, meine „rosarote-Bauherren-Brille“ verlor, ein schlechtes Bauchgefühl bekam und die zuvor „nicht eingesetzten Warnsignale“ bei mir nun, umso lauter „ertönten“. Am Liebsten hätte ich, ohne den Vertrag zu unterzeichnen, „Reißaus“ genommen.
Ihr möchtet wissen warum wir doch unterschrieben hABEN STIMMT´S?
Wir saßen schließlich nicht allein im Boot… da gab es noch die Familie mit dem Einzelhaus und unsere Doppelhauspartner… wir alle entschieden uns für „ein und das selbe Unternehmen“.
Was das Einzelhaus betrifft, wäre der Bau mit unterschiedlichen Unternehmen nicht so das große Problem gewesen – aber ein Doppelhaus von zwei verschiedenen Unternehmen errichten zu lassen… „Hmmmmmm“?
Darüber hinaus hatten wir sehr viel Zeit mit der Planung und Kalkulation verbracht… wir hatten wirklich jede Kleinigkeit durchdacht und unsere Wünsche hinsichtlich der Sonderausstattung so berücksichtigt, dass alles in unser Budget passte. Hinzu kam, dass wir dahingehend auch die Finanzierung ausgerichtet hatten und mit dem Grundstückskauf „tickte die Uhr“ hinsichtlich der Bereitstellungszinsen…
…Ein eventueller Wechsel zu einem anderen Unternehmen erschien uns als weitaus größere Herausforderung.
Abschließend erklärten wir uns das ganze so, dass es wohl aufgrund des „dazwischengeschalteten, unabhängigen Berater“ zu einem nicht 100% exaktem Informationsaustausch gekommen sein musste.
Und so verbuchten wir diese Angelegenheit als „kleines Startproblem“.
Das diese Entscheidung ein „BLÖDER FEHLER“ – ein „GANZ BLÖDER FEHLER“ war, werdet Ihr noch mitbekommen… vorausgesetzt natürlich, dass Ihr mich weiterhin hier begleitet …
UND DENKT IMMER DARAN: "Vorsicht vor der ROSAROTEN-Bauherren-Brille."

Das hört sich ja abenteuerlich an.
Drücke euch die Daumen, dass bald alles gut wird!
🙂 in der Tat – abenteuerlich/ Abenteuer trifft es wohl sehr gut.
Danke für´s Daumen drücken!