Die verzwickte Sache mit Mr. Pax und den fehlenden 5cm!

Wohin nur mit all den Klamotten?

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Wie gefühlt 100% der Gesamtbevölkerung in Deutschland, besitzen auch wir einen IKEA-Pax-Kleiderschrank. Das ganze in der Ausführung:

  • 2 Elemente 100x58x236 cm – mit weißer Lacktür
  • 1 Element 50x58x236 cm – mit weißer Lacktür

Nachdem unsere eingelagerten Möbel nach ca. 6 Monaten endlich angeliefert werden konnten, kam die erste große Ernüchterung.

Obwohl wir bei der Grundrissgestaltung des Schlafzimmers an exakt alles gedacht haben, haben wir natürlich nicht daran gedacht, dass der Generalbauunternehmer ggf. das OG 5 cm niedriger bauen würde, als es in den gefertigten Bauantrag eingezeichnet wurde. 

Da dieser Mangel bereits bei der Hausübergabe, seitens unseres Bausachverständigen und Anwalt, festgehalten wurde, hatten wir zwar bereits die wage Vermutung, dass die Umsiedlung von Mr. Pax zu einer Herausforderung werden könnte…

…aber ihr wisst ja, wie das mit der Hoffnung ist… 

… Das Resümee:

Unser Schrank passte nun nur zu 2/3 an die geplante Stelle. Der 50 cm breite Korpus ließ sich aufgrund der Höhe um fast exakt 2 cm zum verrecken nicht mehr stellen.

Verdammt und zugenäht! Aber wohin nun mit all den Klamotten, die normalerweise immer in dem 50x58x236 cm Element ihren Platz gefunden hatten?

Gott sei Dank  hatten wir an dieser Stelle aber noch ein „Ass in unserem Ärmel“. Die kleine Nische, welche durch unsere Grundrissgestaltung, der „Badezimmer-Vergrößerung“, in unserem Schlafzimmer entstanden ist.

So entstand die Idee, diesen Teil des Raumes ebenfalls für unsere Kleidung zu nutzen!

Skizze Kleiderniesche2

ZWECKENTFREMDEN

So versuchten wir nun durch die „neu gewonnenen“ – alten Büromöbel, neuen Platz, für die alten Klamotten zu schaffen, die nun ein neues Zuhause brauchten…

Was sich zwar als Nützlich erwies, war optisch nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte. Zudem war der Platz noch in keiner Weise optimal ausgenutzt.

„HEY Leute“, man wurde aber kreativ und machte das Beste aus allem…und sowieso, erst einmal so finde ich, war die Lösung akzeptabel und in keiner Weise hässlich und zweitens gibt es „schlimmeres im Leben“. 

Nicht desto trotz – es war für mich definitiv noch „unfertig“ – da musste doch noch etwas gehen…

Kleiderniesche Bueromoebel

FACTS:

  • Rechts: 1,95m bis zum Fenster
  • Zusätzlich Rechts zu beachten: Fenster, Rolladenschalter auf der Höhe von 1,05m/ unten gemessen
  • Links: 2,38m keine Lichtschalter o.ä. zu beachten.
  • Stirnseite: 2,49m => Drempelerhöhung: 1,28m & jeweils links & recht 2er-Steckdosen auf der Höhe von 0,30m/unten gemessen.
  • Dachschräge beginnend: Rechts bei 0,74/ Fenster gemessen I Links bei  1,22/ Anfang Wand gemessen
  • Abstand zwischen der linken und rechten Wandseite: 2,30m

Ideen mussten her und natürlich spielt Geld sehr wohl eine Rolle...

Da unzählige Dinge im Haus jetzt erstmal Vorrang hatten, beschäftigte ich mich zwar mit der Planung der Kleider-Niesche, wusste allerdings auch gleich, dass „Kohle-Technisch“ diesbezüglich die kommenden 1-2 Jahre nix möglich war.

Ehrlicherweise muss ich Euch an dieser Stelle aber auch gestehen, dass ich tatsächlich auch keine Idee hatte, den Platz sinnvoll zu gestalten. Aufgrund der Dachschräge war die Planung ziemlich verzwickt – vor allem, wenn man an gewissen Ideen festhält.

So hielt ich zum Beispiel an dem Gedanken eines begehbaren Kleiderschrankes fest – Dem Traum, den viele Mädchen halt haben! Wie ich das ganze aber – Wort wörtlich – versuchte zu „drehen und wenden“, es kam dabei einfach nichts sinnvolles heraus.

Man hätte zwar auf der linken Seite zwei und auf der rechten Seite einen offenen Schrank stellen können, aber wie sollte die Lösung über Eck und an der Stirnseite aussehen? Bei dieser Planung kam mir die vorhandenen Dachschräge immer wieder in die Quere…

Versteift man sich auf etwas, hat man verloren

Das musste bzw. habe ich in der Tat bei der Planung der Kleiderniesche lernen müssen und auch gelernt! Seither versuche ich offener und nicht ganz so auf meine Vorstellung versteift, an die „Sachen“ heranzugehen.

Es gab aber auch noch eine 2. Sache die ich bei dieser Planung gelernt habe. Und zwar: „Man sollte seinem Mann ruhig einmal die Gelegenheit geben, Teil der Gestaltung und Planung des Interieur´s zu sein“.

Hand aufs Herz: Wir Frauen möchten es in den meisten Fällen besonders SCHICK & SCHÖN – am Besten soll es so aussehen, wie wir es aus so vielen Hochglanzmagazinen oder auf Instagram kennen. Das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass man in den meisten Fällen diese Bilder nicht wirklich auf die  Grundrisse unserer Räume übertragen kann.

  • Weder von der Größe,
  • noch von den erforderlichen Funktionalitäten die wir selbst benötigen,  
  • Noch vom Budget!

Wir müssen lernen selber kreativ zu sein!

Und genau das funktioniert nicht, wenn man sich von Bildern und Vorgaben anderer, sowie von seinen eigenen „versteiften Gedanken“, zum verrecken nicht abbringen lässt und keine weiteren Möglichkeiten zulässt! Ihr müsst wissen, dass zur Ideenfindung unser Gehirn einfach flexibel sein muss. 

Das heißt natürlich nicht, dass man sich keine Anregungen aus Magazinen, Internet oder der Raum-Gestaltung und Umsetzung von Freunden holen darf – natürlich soll man das und das tue ich auch. Sich aber ausschließlich an einem Foto oder an unserem „einen Gedanken“ festzuhalten, bringt keinerlei neue Idee oder einen neuen Lösungsansatz. 

Ideen entstehen durch „neu Gelerntes“. Das neu gelernte wird mit vorhandenem Wissen und früheren Erlebnissen „Neu kombiniert“.

Für alle unter Euch, die immer dachten, dass sie nicht unbedingt so kreativ sind und Ihnen einfach die Ideen fehlen, ist das doch eine fantastische Nachricht. Selbstverständlich gibt es einige unter uns, die einfach ein „Händchen für Gestaltung, Form und Farbe, Proportionen et cetera pp“  haben – manchen Menschen liegt dies einfach im Blut. Nicht desto trotz, jeder von Euch hat das Zeug dazu,  selbständig kreativ & aktiv zu sein und Lösungen für seine Bedürfnisse zu finden. Vor allem Lösungen, die in unser Budget passen.

Hierzu muss jeder allerdings seinen eigenen Weg finden – so wie ich finde, gibt es keine detaillierte Anleitung. Das einzige was an dieser Stelle wichtig ist, ist: DAZULERNEN – und das unter Berücksichtigung von Euren individuellen:

  • Voraussetzungen &
  • Bedürfnissen.

Und was ist mit Fehlern? „HALLO, Fehler müssen gemacht werden, sie sind ein TEIL des Lernprozzesses. Ohne Fehler kein Lernerfolg. Dementsprechend lautet die:

 1. Regel  Ausprobieren – Fehler machen – besser werden!

Wie ich bereits sagte, ansonsten muss jeder seinen eigenen Weg finden. Ein „RICHTIG“ oder „FALSCH“ gibt es hier nicht. An dieser Stelle kann ich Euch somit ausschließlich meine Vorgehensweise schildern.

Zu Anfang macht es Sinn,

  • sich den Grundriss und somit die tatsächlichen Möglichkeiten, die man dort hat, 
  • sowie die eigentlichen und eigenen Bedürfnisse, die man selbst benötigt, genauer ins Visier zu nehmen.

CHECKLISTE Planungsphase

  1. Erstelle einen Grundriss inkl. allen Maßen. Länge/ Breite/ Höhe des Raumes. Eventuelle Dachschrägen nicht vergessen!
  2. Es macht auch Sinn, sich die Maße von den jeweilig gegenüberliegenden Seiten zu notieren. (Bspw. wenn es darum geht, Türen von Schränken, Fenster, Zimmertüren etc. noch problemlos öffnen zu können.)
  3. Notiere Dir ebenfalls diverse Plätze von vorhandenen Steckdosen, Schaltern (Bspw. Licht/ Rolladen) etc. sowie deren Abstände/ Maße sowie Höhen. Es gibt nichts ärgerlicheres, wenn man diese „Dinge“ versehentlich zustellt.
  4. Wofür benötigst Du den Platz? Erstelle eine Liste, mit all den Sachen, die darin Platz finden sollten/ müssen.

Abschließend darfst Du auch Deine eigene Persönlichkeit nicht vergessen. 

  • Was für ein Typ bist Du überhaupt? Ordentlich? eher unordentlich? Was liebst Du? usw. und sofort.

So bin ich z.B. im Nachhinein total froh darüber, dass ich keinen offenen Kleiderschrank habe, da:

  • ich in der Tat kein „Kleidungs-Falt-Genie“ bin,
  • ich es liebe, wenn ich die Schranktüren öffne und mir der Geruch von „Frisch gewaschener Kleidung entgegen kommt, 
  • ich es praktisch finde nicht allzuoft Staub wischen zu müssen
  • und es auf den 1. Blick immer aufgeräumt aussieht. 

Moodboard: Farben, Material & Formen

Im Anschluss daran, setze ich mich mit Farben, möglichen Formen und Materialien auseinander. 

  • Gibt es in diesem Raum bereits Farben, Formen oder Materialien, die ich mit aufgreifen kann?
  • Oder stehen mir diesbezüglich noch alle Möglichkeiten offen?

Ich arbeite an dieser Stelle immer gerne mit Moodboards. Manchmal schneide ich mir einfach nur Bilder aus und klebe diese auf ein Blatt oder gestalte eine Collage in PowerPoint.

Bei der Gestaltung der Kleiderniesche war es für mich ausschließlich wichtig, dass ich die bereits vorhandenen Deckenleuchten des Schlafzimmers mit in meine Gestaltung einbeziehe. Das hieß:

  1. Farben: GOLD & ROSA
  2. Material: ggf. GLAS (aber kein MUSS)
  3. Formen: Art Deco

Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Idee hatte, welche Schränke oder Möbel ich verwenden könnte, so hatte ich zumindest schon einmal mein Farb- und Formkonzept gefunden. 

Ich freute mich so sehr über die gefundene Tapete. Vor allem weil sie das Muster unserer fantastischen Deckenlampen widerspiegelt. 

WOW –  mir gefiel es MEGAAAAA !

FARB und FORM GestaltungV3

Hört öfter auf Eure Männer - die haben auch fantastische Ideen und Vorschläge!

Und, was soll ich Euch sagen, nachdem ich die tapezierte und gestrichene Nische so sah, fügte sich nach und nach alles Weitere.

Ich war auf einmal offen für die zuvor geäußerten Ideen meines Mannes. In der Zeit, wo ich noch so stark an einem begehbaren Kleiderschrank festhielt, kam er bereits mit dem Vorschlag, Küchenwandschränken als Stauraum zu nutzen.

  • Da diese die Möglichkeit boten, auch die Ecken der Stirnseite in Bezug mit der Dachschrägen optimal zu nutzen.
  • Darüber hinaus sind diese Wandschränke nicht allzu tief, sodass man auch problemlos alle Türen gegenüberliegender Schränke öffnen kann.

Ich fand seine Idee auf einmal grandios, da es jetzt einfach zu schade gewesen wäre, den neu gestalteten Raum mit riesigen Schränken wieder zuzustellen, sodass man die tolle Tapete gar nicht mehr sieht.

Unsere Männer sind oftmals einfach pragmatischer und funktioneller eingestellt – zu mindest in den meisten Fällen. So habe ich mir  diesbezüglich eine Menge von meinem Mann und von meinem Schwiegerpapa „Helmütchen“ abgeguckt und dazugelernt.

Merci Euch beiden an dieser Stelle! Durch Euch habe ich in so vielen Bereichen meinen Blickwinkel erweitern können. ♥♥♥Ich liebe Euch ♥♥♥

IKEAWANDSCHRANK KLEIDUNG

FACTS:

Linke Seite:

  • 1 x Eckkorpus 67,5x37x80 cm mit Regalböden
  • 2 x Korpus 80x37x80 cm mit Regalböden
  • Türen: hellrosa

Rechte Seite:

  • 1 x Eckkorpus 67,5x37x80 cm mit Regalböden
  • 1 x Korpus 80x37x80 cm mit Regalböden
  • 1 x Korpus 40x37x80 cm mit Regalböden
  • Türen: hellrosa

Je nach Budget wurde nach und nach immer wieder ein Korpus gekauft – bis wir alles zusammen hatten. Auch hier nochmal ein großes „Dankeschön“ an meinen 1. Bruder Stephan, der mit Jan zusammen die rechte Seite der Schränke ausgerichtet & montiert hat. @ Stephan: ♥♥♥ Du weißt, ich liebe Dich! Bleib so wie Du bist ♥♥♥

Der letzte Schliff

Nachdem wir die Wandschränke montiert hatten, ging es um den „letzten Schliff“. Dies ist definitiv mein Lieblingspart. Das Grundgerüst steht und die „Anstrengungen“ vom Streichen, Tapezieren, Möbel aufbauen, ausrichten und anbringen sind passé. 

Jetzt ist die Zeit etwas in Szene setzen zu können.

INTERIOR KLEIDERNISCHE

Mission Kleiderniesche erfolgreich erfüllt

… bzw. fast erfüllt…

Da es sich nun einmal um Küchen-Oberschränke handelt, ist der obere Teil des Schrankes nicht besonders hübsch. „Obendrauf“ fehlt dementsprechend noch eine Holzplatte. Das wird somit zum Frühjahrsprojekt – zum zuschneiden und lackieren der Platten sollte es definitiv draußen trocken sein.

♥♥♥ Et Voilà ♥♥♥

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♥♥♥ Die Octopus-Schalen wurden Zweckentfremdet – sie dienen mir als hervorragende Hutständer.♥♥♥ 

Wie ich auf diese Idee kam? Ganz einfach! Die Schalen standen auf der Fensterbank der beiden bodentiefen Schlafzimmerfenster. Eines Tages, beim Fenster- und Staubputzen räumte ich alles frei und stellte alles gesammelt auf meinen Schminktisch. Das ich die Hüte über die Schalen stülpte, war einzig und allein aus der Platznot entstanden. Ich möchte sie nicht mehr missen!

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♥♥♥ Perfekt sortiert ♥♥♥ 

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♥♥♥ An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei meiner lieben Nora bedanken, die sich so viel Mühe gemacht hat, um für mich einen dritten, noch fehlenden „Hutständer“ zu ergattern. „Merci Chérie“. ♥♥♥

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♥♥♥ Meine Lieblings Accessoires sind nun auch immer in greifbarer Nähe! ♥♥♥

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♥♥♥ Sogar der gute alte Schuhputzkasten hat jetzt seinen Platz gefunden. ♥♥♥

Objekt

Das berühmte "I-Tüpfelchen"

Der Einfall für den „krönenden Abschluss“ kam von meinem Mann! Die angebrachten Lightstrips sorgen für die passende Stimmung  für jede Gelegenheit.

Kleidernische Stimmungslicht

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Stephan

    wunderbar 🥳

  2. Klausi

    Aus einer sehr schwierigen Nische
    , das beste rausgeholt !
    Optisch mit den Farben ein Hingucker( Accessoires )
    Mit dem LED Streifen ein schönes indirektes Licht,, für eine angenehme Atmosphäre!
    Klasse Arbeit

    1. Alexa

      Was für ein herrliches Kompliment – ich fühle mich geehrt 😉